Dienstag, 29. Januar 2013

Schulpatenschaften

Was versteht man unter einer Schulpatensschaft?

Während die Beiträge für eine "normale" Kinderpatenschaft  über eine Verbesserung der Lebensumstände des Kindes nur indirekt dem Kind zukommt, handelt es sich bei einer Schulpatenschaft, um eine Patenschaft, die einem Kind durch die Paten-Beiträge den Besuch einer Schule ermöglicht. Mit dem Patenbeitrag werden so i.d.R. Schulgebühren, Schulkleidung, Bücher und sonstige Unterrichtsmaterialen sowie das Mittagessen in der Schule gedeckt.

In Entwicklungsländern ist die Alphabetisierungsquote oft gering. In vielen Entwicklungsländern stellen Schulgebühren ein Hindernis für den Schulbesuch von Kindern aus armen Familien dar. Diese werden dann entweder gar nicht zur Schule geschickt oder nur die Jungen, da die Mädchen ja ohnehin verheiratet werden und dann in den Haushalt der Schwiegerfamilie übergehen.

Die Unicef setzt sich für das Abschaffen der Schulgebühren ein. Dies wäre schon ein großer Schritt in die richtige Richtung. Allerdings wird in vielen Ländern es für Mädchen nicht als notwendig erachtet, sich Schulwissen anzueignen. Hier muss darauf hingearbeitet werden, den Wert der Mädchen und Frauen zu steigern.

Sonntag, 27. Januar 2013

Wie wählt man die richtige Organisation aus?

Checkliste für sicheres Spenden


Das DZI hat eine Checkliste für sicheres Spenden zusammengestellt, die ich hier kurz zusammenfasse:

  1. Ist die Organisation als steuerlich begünstigt (gemeinnützig) anerkannt?
  2. Sind vollständige Kontaktinformationen vorhanden?
  3. Gibt es einen Jahresbericht bzw. ist die Organisation bereit, Auskünfte zu erteilen?
  4. Ist der Spendenaufruf sachlich, eindeutig und informativ gestaltet? Eine werbliche Ansprache, die Mitleid, Angst, Druck oder besondere Dringlichkeit erzeugt ist unseriös!
  5. Werden provokante, grausame oder stark gefühlsbetonte Bilder gezeigt? Dies ist ebenfalls unseriös.
  6. Gehört die Organisation einem renommierten Dachverband an?
  7. Unterzieht sich die Organisation einer Überprüfung durch Dritte?
  8. Trägt die Organisation das DZI Spenden-Siegel?

Übrigens findet man beim DZI einen Jahres-Almanach, in dem unter anderem die zertifizierten Organisationen portraitiert sind. Der aktuelle ist kostenpflichtig, aber die vom Vorjahr können als pdf kostenlos heruntergeladen werden und zwar hier: http://www.dzi.de/dzi-institut/verlag/spenden-almanach/

Samstag, 26. Januar 2013

Beim Patenkind Zuhause

Dies ist der emotionalste Teil des Besuchs im Land des Patenkindes. Endlich lernt man das Patenkind und seine Familie auch persönlich kennen. Gleichzeitig erhält man Einblick in die Sitten und Gebräuche im Patenland.

Hier ein kurzer Bericht von unserem Besuch in Sri Lanka bei unserem Patenkind.

Zunächst werden wir herzlich begrüßt. Alle Familienmitglieder fallen vor uns zu Boden, um uns zu begrüßen, denn Besuch aus dem Ausland ist etwas ganz Besonderes. Wir erhalten Blätter zur Begrüßung. "Ayubovan" ist der traditionelle Gruß. Man wünscht hiermit ein langes und glückliches Leben.


Die Dame vom Patenbüro übersetzt, dass wir gleich zum Tee eingeladen werden. Die große Schwester zeigt uns das Haus und den Hof. Die Familie hat kein fließendes Wasser, es gibt aber einen Brunnen im Garten, der das Wasser zum Kochen und Waschen liefert. Das Patenkind erscheint mit einem Tablett mit gefüllten Gläsern darauf. Ich nehme eines davon und trinke und wundere mich, dass der Inhalt weder warm ist noch nach Tee schmeckt. Das Patenkind schaut entsetzt. Die Dame vom Patenbüro erklärt: "This water ist not for drinking". Erstes Fettnäpfchen: Das Erscheinen des Patenkindes mit dem Tablett mit Gläsern bedeutet, dass alles zum Tee angerichtet ist. Zum Annehmen der Einladung, legt man die Hand aufs Tablett.
Wir gehen ins Haus und es gibt Kuchen, Plätzchen, Kokos-Gebäck und Bananen. Ich werde vom Patenkind gefüttert. Dies ist eine besondere Bezeugung von Ehrerbietung.

 

Anschließend geht es zur Foto-Session vors Haus. Die ganze Familie muss mit aufs Bild. Wir machen dann auch noch auf Wunsch der Familie Einzelfotos von jedem Familienmitglied und auch von der Nachbarin mit ihrem Baby, die wir dann später als Abzüge nach Sri Lanka schicken.



Ein Regenguss treibt uns wieder nach drinnen und wir schauen uns gemeinsam das Hochzeitsalbum der großen Schwester an. Bis dann schließlich mein Patenkind wieder mit dem Tablett kommt. Nun wissen wir ja, wie wir zu reagieren haben. Das Dinner ist bereit. Es gibt Reis, Gemüse, Bohnen und fermentierte Fischsauce. Die Gäste müssen zuerst essen, damit auch sicher gestellt ist, dass sie satt werden. Das ist für uns etwas ungewohnt - beim Essen ist man unter ständiger Beobachtung und bekommt immer neue Häppchen zugeschoben. Erst als wir fertig sind, fängt auch die Familie an, zu essen. Normalerweise wird in Sri Lanka mit der rechten Hand gegessen. Uns Fremden hat man aber netterweise einen Löffel zur Verfügung gestellt.




Wir übergeben die Geschenke, die wir mitgebracht haben. Die Plan-Betreuerin ist vorher auch nochmal mit uns einkaufen gegangen, so dass wir wirklich das schenken können, was die Familie benötigt wie z.B. Reis, Milchpulver, Zahnpasta, Seife, Schulhefte, Kugelschreiber.

Zum Schluss geht der Vater in den Urwald und besorgt einen Palmen-Schößling. Diesen pflanzen wir dann gemeinsam vor dem Haus ein als Erinnerung an unseren Besuch.


 Dies war ein unvergesslicher Tag für unsere Patenfamilie und auch für uns!


Freitag, 25. Januar 2013

Besuch beim Patenkind - die Projektarbeit vor Ort



Der Besuch im Land des Patenkindes bietet die Möglichkeit, sich direkt vor Ort über die von den Patenschaftsbeiträgen finanzierten Projekte zu informieren.

Wir haben uns einige Plan-Projekte in der Region Badulla zeigen lassen.

Die Schule, die mein Patenkind besucht, wurde mit einer neuen Toilettenanlage versehen und der Medienraum mit besserem Equipment ausgestattet.


Während wir in Deutschland keinen Wassermangel haben, ist das Wasser in Sri Lanka ein kritischer Faktor. In der Regenzeit gibt es starke Regenfälle, in der Trockenzeit so gut wie gar keinen Regen. Plan hilft der Bevölkerung mit Trinkwasserbrunnen und Brunnen für die Bewässerung von Feldern.



Zudem gibt es eine Hebammenstation in der Nähe, die bei der Geburt von Kindern HIilfestellung leistet.

Außerdem besuchen wir ein neu errichtetes Büro, in dem Microkredite vergeben werden können.
Mikrokredite sind Kleinstkredite, die schon bei ein paar Euro beginnen, die es der armen Landbevölkerung ermöglicht, sich selbständig zu machen, indem man zum Beispiel ein paar Hühner erwirbt, um deren Eier zu verkaufen.

Aktuell läuft ein Programm zur Gesundheitsförderung, denn 15% der Babys, die in der Region geboren werden, sind untergewichtig.

Außerdem wird daran gearbeitet, eine sichere Umgebung für Kinder zu schaffen, um sexuellen Missbrauch, körperliche Gewalt und Kinderehen zu verhindern.


Donnerstag, 24. Januar 2013

Kinderpatenschaft bei Plan

Wie funktioniert eine Kinderpatenschaft bei Plan?


Die Kinderpatenschaft kostet 28 € im Monat. Man erhält nach Abschluss des Jahres eine Spendenbescheinigung und kann die Spenden dann sogar von der Steuer absetzen.

Das Geld geht nicht an die Patenfamilie, sondern es werden Selbsthilfeprojekte finanziert, die das Kind, seine Familie und die Gemeinde stärken. Über diese Projekte soll dauerhaft das gesamte Lebensumfeld der Kinder gestärkt und ihre Existenz langfristig gesichert werden.


Der Kontakt zum Kind


Man erhält einmal jährlich eine Information über die Entwickung des Kindes mit zwei Fotos.

Darüber hinaus kann man selbst über Briefe in Kontakt zum Kind treten. Wenn man Glück hat, ist das Kind schreibfreudig, ansonsten kommt die Antwort vom Gemeindevorsteher. Ich hatte Glück und bekomme nicht nur Briefe von meinem Patenkind, sondern auch von seiner Mutter und den zwei großen Schwestern.

Außerdem kann man kleine Geschenke an das Patenkind schicken und Einwegkameras, um aktuelle Fotos zu bekommen. Bei den Geschenken muss Portoersatz mitgeschickt werden.

Alle Post läuft über Plan, die Adresse des Patenkindes ist nur Plan bekannt. Nachteil sind lange Postlaufzeiten, da alles über ein Verteilzentrum in Holland geht und in den Büros vor Ort in die jeweilige Sprache übersetzt wird.

Das Beste ist, dass man das Patenkind auch besuchen kann. So kann man sich vor Ort über die dort laufenden Entwicklungshilfeprojekte informieren und mit eigenen Augen sehen, was mit dem Geld gemacht wird.
Highlight ist natürlich der Besuch im Haus des Patenkindes - endlich sieht man das Patenkind, mit dem man vorher nur per Brief und über Fotos kommuniziert hat, persönlich vor sich stehen. Der Besuch muss sechs Wochen vor der Reise bei Plan angemeldet werden. Im Zielland angekommen muss man sich dann mit dem Patenbüro vor Ort in Verbindung setzen und Termin und Abholzeit besprechen. Man wird dann vom Hotel abgeholt und wieder zum Hotel zurückgebracht. Allerdings muss man sich selbst um ein Hotel in Nähe des zuständigen Patenbüros kümmern.

Ich werde noch über den Besuch bei meinem Patenkind berichten.

Kinderpatenschaften

Wollen Sie die Patenschaft für ein Kind aus einem Entwicklungsland übernehmen? 

Das ist eine richtige Entscheidung! Als überzeugte Patin möchte ich mich hier dem Thema Kinderpatenschaften widmen und Ihnen bei der Wahl behilflich sein.

Welche Kinderpatenschafts-Organisationen gibt es?


Die größten und bekanntesten Organisationen sind

Plan
World Vision
SOS-Kinderdörfer

Daneben gibt es auch sehr viel kleine Patenschaftsorganisationen, die oft auch auf bestimmte Länder spezialisiert sind, während die großen in allen Entwicklungsländern weltweit aktiv sind.

Hat man nicht soviel Geld zur Verfügung ist es oft günstiger, eine kleinere Patenschaftsorganisation zu nehmen, aber hier gibt es leider auch schwarze Schafe, daher sollte man sich vorher gründlich informieren.

Die großen Patenschaftsorganisationen sind vom DZI (Deutsches Zentralinstitut für soziale Fragen) zertifiziert. Man kann sich also darauf verlassen, dass hier alles mit rechten Dingen zugeht und das Geld auch dem gewünschten Zweck zugeführt wird.

Wie entscheidet man sich nun für die richtige Organisation?

Ein Blick in die Geschäftsberichte, die bei den großen Patenschaftsorganisationen auf der Webseite abrufbar sind, zeigt, wieviel  in Verwaltung und Werbung geht und wieviel tatsächlich in die Projektarbeit geht. Dies ist ein wichtiges Entscheidungskriterium.

https://www.plan-deutschland.de/ueber-uns/wer-wir-sind/rechenschaftsbericht/
http://www.worldvision.de/world-vision-zahlen-und-fakten.php
http://www.sos-kinderdorf.de/transparenz_und_kontrolle.html


Bei kleinen Organisationen kann man auch schauen, ob die Stadt, in der man wohnt lokale Organisationen unterstützt. Wenn die Stadt hier Entwicklungshilfe-Gelder vergibt, muss es doch etwas seriöses ein. So bin ich z.B. auf Msaada gestoßen.
http://www.msaada-ev.de/
Der Verein ermöglicht kenianischen Kindern den Schulbesuch.

Vielleicht haben Sie auch auf einer Reise in ein Entwicklungsland besonders intensive Erfahrungen gesammelt und möchten Kinder speziell in diesem Land unterstützen. Die großen Organisationen bieten Ihnen hier eine sehr große Länderauswahl, es gibt aber auch kleine spezialisierte Organisationen.

Ich habe ein Patenkind in Sri Lanka über Plan und ein Patenkind in Kenia über Msaada.